„Vielfalt aktiv leben“ – Begegnungen, Erfahrungen und Einsichten
Am Freitag, den 28. November 2025, fand an unserer Schule der diesjährige Tag der Vielfalt statt – organisiert von der Schülervertretung und der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Ziel des Projekttages war es, Schülerinnen und Schüler für die Komplexität einer vielfältigen Gesellschaft zu sensibilisieren, neue Perspektiven zu eröffnen und damit einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen zu leisten.
Mit großem Engagement organisierte die AG gemeinsam mit der Schülervertretung den Tag der Vielfalt und brachte dafür zahlreiche externe Ehrenamtliche sowie Kolleginnen und Kollegen unserer Schule als Workshopanbieter zusammen.
Auf diese Weise entstand ein breit gefächertes Programm, das die thematische Vielfalt des Projekttages auf beeindruckende Weise widerspiegelte – von kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Fragestellungen bis hin zu praxisnahen Einblicken in die Lebenswelten unterschiedlichster Menschen.
Noch vor der offiziellen Eröffnung wurden die Anwesenden von einem eindrucksvollen Musikstück, dargeboten von Emily Beck und Florian Süß, atmosphärisch in den Tag geleitet.
In ihrer Eröffnungsrede dankte Schulleiterin Bettina Wannowius zunächst allen Mitwirkenden und stimmte die Zuhörer auf den weiteren Vormittag ein. Die 24 Workshops unterteilte sie dabei in folgende thematische Bereiche:
- Respekt und Würde im Miteinander
- Barrierefreiheit, Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe
- Bildung, Gesundheit und Umwelt als Werte
- Begegnung, Erinnerung und Perspektiven
Darauf bezogen betonte Frau Wannowius die Chancen eines solchen Tages – gemäß des Schulmottos: voneinander lernen, einander zuhören und gemeinsam wachsen – Vielfalt aktiv zu leben und Unterschieden mit Offenheit, Mut und Respekt zu begegnen.
Nach weiteren Grußworten der AG-Leitung und des Schulsprechers wurde den Zuschauern noch ein Film der AG vorgeführt, in welchem die Schülerinnen und Schüler das Zitat unseres Bundeskanzlers zum Thema ´Stadtbild` um Anlass nahm, Bürger Dieburgs zu diesem Thema zu befragen – mit bemerkenswerten Antworten, welche Weltoffenheit und Toleranz unserer Stadt zu erkennen gaben.
Im Anschluss an diese sehr gelungene Eröffnung startete das eigentliche Programm dieses Tages. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich im Vorfeld aus dem umfangreichen Angebot zwei Workshops auswählen, die sie im Zeitraum von 9 bis 13 Uhr jeweils 90 Minuten lang besuchten.
Exemplarisch hierfür war z.B. der Workshop „Jüdisches Leben in Dieburg“, der als geführter Stadtrundgang außerhalb des Schulgeländes stattfand. Die Teilnehmenden setzten sich dabei intensiv mit jüdischen Spuren im Stadtgebiet auseinander und erhielten Einblicke in lokale Geschichte sowie in die Bedeutung historischer Erinnerung.
Zu den zahlreichen weiteren Workshopanbietern gehörten auch:
- Die Anne-Frank-Stiftung, die einen fundierten Workshop zum Thema Antisemitismus gestaltete.
- Der Verein Barrierefreies Dieburg e.V., der den Schülerinnen und Schülern realitätsnahe Einblicke in das Leben mit körperlichen oder sensorischen Einschränkungen ermöglichte.
- Unser ehemaliger Schüler Hasan Kour Nassan, heute Student in Marburg, der bewegend von seiner Flucht aus Syrien und seinem Neuanfang in Deutschland berichtete.
- Die Polizei Dieburg, die eine interaktive Kulturrallye anbot.
- Der Verein Vielbunt, der über unterschiedliche Formen von Diskriminierung aufklärte – mit besonderem Fokus auf sexuelle und geschlechterbezogene Diskriminierung.
- Die Zeitzeugen Fritz Deppert (93) und Peter Schmidt (88), die von ihrer Kindheit im Nationalsozialismus und dem Überleben der Darmstädter Brandnacht erzählten – ein Workshop, der viele nachhaltig beeindruckte.
Darüber hinaus ergänzten zahlreiche weitere Angebote aus schulischen und außerschulischen Kontexten das Programm, darunter Workshops zu Yoga, Selbstverteidigung, Gewaltprävention und interkultureller Begegnung.
Schon während der Workshoppausen konnte man auf dem gesamten Schulgelände eine offene, interessierte und dialogbereite Atmosphäre wahrnehmen, und am Ende des Tages zeigte sich deutlich: Der Tag der Vielfalt 2025 war ein großer Erfolg – ein Projekt, das nicht nur Wissen vermittelte, sondern vor allem Haltungen stärkte und dazu beitrug, Vielfalt als gesellschaftliche Chance zu begreifen.
Text: Stefan Gräser
Fotos: Regina Gräser, Stefan Gräser
In Folgenden weitere Eindrücke des Tages
