„Wir wollen doch nur die gleichen Bildungschancen“

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E-Phasen Schülerinnen der ADS treffen auf Schülerinnen aus dem Großraum Paris

Im Rahmen des in der E-Phase angebotenen Differenzierungskurses „Ich und der Andere“, in dem sich die Teilnehmer mit interkulturellen Fragestellungen auseinandersetzen, kam es nun zu einem fünftägigen Begegnungstreffen mit Schülern aus Sevran, einer Vorstadt (Banlieue) nordöstlich von Paris. Die Wahl des Begegnungsortes fiel auf die nahezu geographische Mitte, das französische Metz.

Überblickskarte

In einer Auberge Jeunesse im Zentrum der historisch interessanten und architektonisch sehr ansprechenden Stadt lernten sich die beiden Gruppen zunächst kennen, stellten ihre Heimat und ihr schulisches Umfeld in Präsentationen vor und kamen immer wieder ins Gespräch zu gesellschaftlichen und persönlichen Fragen.

Kennenlernspiele im Speed Dating-Format.
Die Alfred-Delp-Schule wird vorgestellt.

Beeindruckend für unsere Schüler war sicherlich vor allem das Engagement einzelner französischer Schüler, die tatsächlich alle aus einer der berüchtigten Pariser Banlieues kommen, und sich an ihrer Schule aktiv für gleiche Bildungschancen einsetzen. Konkret gingen sie dafür seit Wochen schon in den schulischen Ausstand und standen aktuell inmitten eines medienwirksamen Streiks zu den Bildungsbedingungen ihres Wohnbezirkes.

Mit Hilfe des Tiktok-Videos ´Je suis une élève à Blaise Cendrars dans le 93` (´Ich bin ein Schüler aus dem 93. Bezirk`), das über schon über eine Million Mal aufgerufen wurde, haben die Schüler (wieder einmal) die Aufmerksamkeit der Pariser Politiker geweckt und auf die miserablen Zustände der Schuleinrichtung und der Lehrerversorgung hingewiesen.

So sind Klassengruppen von über dreißig Schülern normal, Tische und Stühle aber nicht ausreichend vorhanden, überall klaffen Löcher aus den Wänden – ganz im Gegensatz zu den Schulen in den Pariser Nobelbezirken.

Auch die Alfred-Delp-Schule kann man sicher nicht als Prunkstück eines Lehrgebäudes bezeichnen, aber zwischen der Ausstattung beider Schulen liegen wohl Welten.

So wurde unseren Schülern eine ANDERE Schulrealität vorgestellt, die automatisch zur Reflexion der eigenen Welt und des eigenen ICHs herausforderte.

Aber neben diesen ernsthaften Themen erlebten beide Gruppen zusammen viele fröhliche Momente. Musik und Tanz fungierte als vereinendes Element, aber auch modische Fragen wurden erörtert. Dies alles vor dem Hintergrund verschiedener Exkursionen, z. B. nach Nancy – auch eine sehr bemerkendwerte Stadt – oder auch in den berühmten Zoo nach Amnéville. Für Kunstinteressierte war der Besuch der berühmten Kathedrale von Metz und des Centre Pompidou – eine Dependence des großen Pariser Museum für moderne Kunst -ein weiteres Highlight.

Es zeigte sich einmal mehr, wer eine Reise macht, der kann etwas erzählen und kehrt bereichert zurück.

Im Folgenden noch einige Eindrücke des Austausches.

Bericht und Fotos: Regina Gräser

Kontakt

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