Am schönsten wär, ich wär Alice….

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Alice im Wunderland an der ADS

Theaterpremiere lockt Lokalprominenz und viele ehemalige Schülerinnen und Schüler in die Aula der Schule.

Unter der Leitung von Tanja Mohrhardt und Christian Lampe und mit technischer Unterstützung von Fachbereichsleiter Marco Dörsam, stand dieses Jahr der englische Klassiker von Lewis Carrol, frei nach Robert Schimmelpfennig, auf dem Tableau.

Monatelanges Üben, Einstudieren und Tüfteln kulminierte am letzten Samstag vor ausgekauftem Hause in der Premiere von Alice im Wunderland, der Auftakt von insgesamt fünf Aufführungen, die noch folgen werden.

Und das Lampenfieber war riesig, wie einige Protagonisten danach zu berichten hatten. Schließlich sind die Erwartungen an das Schultheater immer groß, haben sich doch die Aufführungen über Jahrzehnte in Dieburg einen Namen gemacht – und – die Erwartungen wurden auch in diesem Jahr wieder nicht enttäuscht – im Gegenteil!

Auf unterhaltsam dynamische Weise mit einem phantasievollem Bühnenbild (großes Lob an dieser Stelle für die Schülerinnen und Schüler der Bühnenbild-AG, die im Schatten des großes Spektakels fast unbemerkt Großartiges vollbringen!), reihten sich die Szenen aneinander, jede einzelne für sich schon ein Meisterwerk – untermalt mit wundervollen Farben und Melodien.

Auch beeindrucken schwungvolle und emotional ans Herz gehende Tanzeinlagen, die den Handlungsfaden auf beeindruckende Weise unterstützten (gleich noch das nächste Sonderlob an unsere Ex-Schülerin Carolin Gehring, die mit ihrer Expertise den Darstellerinnen und Darstellern viel Raumgefühl und Eleganz einhauchen konnte).

Und nicht zuletzt die herausragende Schauspielleistung und Disziplin aller fünfzehn Darstellerinnen und Darsteller – mitunter komplett absurde Texte gleichermaßen sicher wie überzeugend an das Publikum zu bringen, eine ganz große Leistung!

Aber ja, worum ging es überhaupt:

Oje, oje zu spät“ ist es für Alice, oder besser gesagt für drei Versionen von ihr. Einem weißen Kaninchen folgend, durch einen Strudel fallend, ist sie nun angekommen in einem gar wunderlichen Land voller verrückter Wesen, die von Un-Geburtstagen schwärmen, die ständig seltsam absurde Fragen stellen, ob Zebras schwanger seien und davon überzeugt sind, dass niesende Kinder gesund sind.

Aber noch viel verstörender ist für Alice, sich selbst nicht mehr erkennen zu können: „Am schönsten wär, ich wäre Alice, aber dafür müsst ich ja wissen, wer Alice ist“. Auch ihr Geist erscheint verdreht, so kann sie nicht mehr ´Alle meine Entchen` oder den ´Erlkönig` rezitieren. Die Wörter purzeln durcheinander, verbinden sich mit anderen, stiften neuen Sinn und Unsinn.

Wenig Mitleid kommt ihr vom Hutmacher entgegen: „Wein doch, heul doch was du kannst drei Meter große Tränen“, höchstens noch von der Grinsekatze, die ihr rät sich zu entspannen: „Mach´s wie ichschön einatmen und wieder ausatmen – aber auf keinen Fall das Atmen vergessen“.

Das im wahrsten Sinne des Wortes wundersame Wunderland wird regiert von einer herrschsüchtigen Herzkönigin, die eine Vorliebe für Cherrytomaten hat und deren einzige Lösung für jegliche personifizierte Störung der „Unordnung“ – Kopf ab – bedeutet. Bewundert wird sie dennoch, oh ja, von Humpty Dumpty: „Das ist meine Königin!“. Doch schafft es Alice die Wesen aufzubauen, sich gegen die brutale Herrscherin zu erheben, die nicht müde wird zu drohen: „Ich sauge euch die Knochen aus, ich hole euch das Fleisch heraus!“.

Und tatsächlich: Das Schattenreich erhebt sich gegen das Unrecht. Mit dem Slogan „Ab heute nur noch „Kopf Hoch“ verliert die Königin die Macht – und verlassen alle Protagonisten die Bühne – eine Schreckensherrschaft und ein toller Theaterabend geht zu Ende. Was bleibt – ist der Applaus!

Vielen herzlichen Dank an alle, die ihn mitgestaltet haben!

Bericht und Fotos: Regina Gräser, Stefan Gräser

Im Folgenden einige Eindrücke vom Premierenabend:

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