Sonderausstellung „Perspektive“ im Museum Schloss Fechenbach mit Kunst von Schülerinnen und Schülern der Alfred Delp Schule Dieburg
„Heute gibt es Kunst zu sehen, die Schülerinnen und Schüler von heute bewegt“, sagt Isabella Dressel, Kunstlehrerin an der Alfred Delp Schule in ihren Begrüßungsworten zur Ausstellung „Perspektive“.
Die Initialzündung für diese Exposition kam von Maria Strausz, die sich auf der Ideenplattform www.ideen.dieburg.de dafür einsetzte, dass das künstlerische Talent der Gymnasiasten einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollte. Museumsdirektor Lothar Lammer lobte nicht nur die Idee hinter der Ausstellung, sondern auch die Organisation durch die Schülerinnen und Schüler, die nahezu eigenständig alles kuratierten. Dass das Projekt nicht nur online auf breite Zustimmung gestoßen ist, hat man am Sonntag bei der Vernissage sehen können. Der „Gabriele von Fechenbach“-Raum, in dem die Eröffnung stattfand, „ist sonst nur an Hochzeitsfeierlichkeiten so gut gefüllt“, sagte Stadtrat Florian Ahhy in seiner Eröffnungsrede.
„Mächtig stolz“ sei Isabella Dressel auf ihre Schülerinnen und Schüler, die in den letzten Jahren so viel künstlerisches Potential entfaltet haben. Gemeinsam mit ihnen und ihren Kunstkollegen Kai Müller und Katrin Eisenhauer habe sie sich für die Ausstellung die verschiedenen Ansichten zum Thema Perspektiven entschieden. Frau Dressel freut sich, mithilfe der Kunst viele Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und Kunst auf sich wirken zu lassen. Passend zum Thema der Exposition gaben bei der Vernissage verschiedene Schülerinnen und Schüler einen Einblick in ihre Perspektiven zum Thema Kunst allgemein und zur Ausstellung im Besonderen. Leonhard Gorges, zukünftiger Kunst-LK-Schüler, sprach in seiner Rede davon, dass Kunst ein äußerst vielschichtiges und facettenreiches Konzept sei, das sich nicht auf eine einzige Definition reduzieren lasse.
„Ich finde, dass die Ausstellung ein wichtiger Schritt ist, Kunst im Alltag präsenter und greifbarer zu machen und einen Berührungspunkt mit dieser zu schaffen.“ Ceyda Kesim, aktuelle LK-Schülerin und mit ihren Kunstwerken in der Ausstellung vertreten, sagt in ihrer Rede, dass die Wahl des Kunst-LKs die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen sei. Schon seit ihrer Kindheit könne sie sich nicht an eine Zeit ohne Buntstifte oder Farbe an ihren Händen erinnern.
Die Kunstlehrenden der Alfred Delp Schule hätten sie und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler immer auf ihrem Weg zum Kunstschaffenden unterstützt, gefördert und geprägt, sodass sich ihre Fähigkeiten weiterentwickelt und sie sich selbst bereichert haben. Sie hätten gelernt, ihre Gedanken, Emotionen und Erfahrungen in Kunstwerke zu verwandeln, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch ihre eigene Geschichte erzählten. Besonders fasziniert habe Ceyda die Vielfalt an Techniken, Themen und Ideen, die sie in so kurzer Zeit erkunden durften, wie beispielsweise die Ölmalereien von Otto Dix oder die dokumentarischen Fotografien von Nan Goldin. „Für mich persönlich hat der Kunst-LK meine Sichtweise auf die Welt verändert und mir gezeigt, dass Kunst mehr ist als nur ein Hobby – es ist eine Leidenschaft, die mein Leben bereichert und meine Perspektive erweitert.“ Auch die letzte Rednerin des Nachmittags, Linda Kuhl, Schülerin des Abschlussjahrgangs, betonte positiv das Möglichmachen des Ausprobierens in verschiedenen Techniken. Imponiert habe ihr, dass ihr Schaffen an der Schule „gesehen“ wird. „Wir sind an unserem Schaffen gewachsen“, sagt sie. Dank der Unterstützung von Löwenstark und dem Förderverein, durften sie sich in verschiedenen Bereichen ausprobieren, die nicht ganz günstig waren. Oft hätten sie im Unterricht „erst gemacht und dann gedacht“. Auch sind sie in ihrem kreativen Tun teilweise gescheitert, doch aus all den Erfahrungen sind persönliche Kunstwerke entstanden, die die Ausstellung nun schmücken. Sie hoffe, dass auch in Zukunft die Kunstschülerinnen und -schüler Grenzen überschreiten und Eigeninitiative zeigen, damit die Ausstellung nicht ein Strohfeuer bleibe. Musikalisch wurde die Eröffnungsfeierlichkeit begleitet von Marie Haas und Johannes Hessel, ebenfalls Alfred Delp Schüler mit Klavierstücken unter anderem von Chopin.
Die Besucher können sich noch bis zum 10.3. auf verschiedene perspektivische Exponate von unter anderem Kohlezeichnungen, Ölmalereien, Wachskreidezeichnungen, Fotografien, Papp- und Tonskulpturen freuen.