Der Abgeordnete Jens Zimmermann stellt sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler unserer Schule
Anlässlich des diesjährigen EU-Projekttages besuchte der Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann, Träger des Direktmandats des Wahlkreises Odenwald, zu dem auch Dieburg gehört, unsere Schule, um mit interessierten Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.
Zwei Kurse, ein Grund- und ein Leistungskurs Politik und Wirtschaft, freuten sich darauf, einem Politiker, der der Kanzlerpartei angehört und ferner als Obmann im Ausschuss Digitales und Mitglied im Finanzausschuss wichtige Positionen in Berlin einnimmt, ihre Fragen zu aktuellen Themen stellen zu können.
Aufgrund der vielen Krisen, die unser Land derzeit durchlebt, geriet das eigentliche Thema Europa schnell in den Hintergrund. Als Berichterstatter der SPD-Fraktion für den Finanzausschuss selbst in einflussreicher Rolle in Gesetzgebungsverfahren, erörterte Jens Zimmermann an konkreten Beispielen unter anderem den Einfluss von Lobbyisten.
Der Schwerpunkt der Diskussion war, wie kaum anders zu erwarten, das geplante Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz oder wie von der Opposition gerne als „Heizungshammer“ betitelt.
Zimmermann machte diesbezüglich deutlich, dass er in der Gesellschaft zwar eine große Zustimmung zu abstraktem Umweltschutz ausmache, diese aber, sobald es für den Einzelnen konkret und spürbar werde, deutlich nachlasse.
Das Umweltschutz nicht umsonst zu bekommen sei – und die finanziellen Belastungen nicht nur auf starken Schultern laste, dem sei er sich als Sozialdemokrat sehr wohl bewusst, und verwies auf entsprechende entlastende Maßnahmen, was das kommende GEG beträfe.
Gleichzeitig erläuterte er am Beispiel der Groß-Umstädter Windräder die enormen Chancen regenerativer Energien. So habe sich deren Effizienz im Laufe der letzten gut 20 Jahre in etwa verzehnfacht, eine Entwicklung, die noch lange nicht am Ende sei.
Dass hier der Ausbau stocke, habe entsprechend vielmehr mit hohen bürokratischen und juristischen Hürden zu tun, die allerdings mit einem Planungsbeschleunigungsgesetz bald der Vergangenheit angehören sollen.
In der sich anschließenden Nachbesprechung in beiden Kursen bewerteten die Schülerinnen und Schüler die Veranstaltung als „sehr spannend“, „sehr interessant“ und „einfach gut“, doch wünschten sie sich für ein zukünftiges Aufeinandertreffen ein zeitlich größeres Format, denn viele ihnen auf den Nägeln brennende Fragen blieben aufgrund der knapp bemessenen Zeit des Abgeordneten ungestellt und damit leider auch unbeantwortet.
Bei der Verabschiedung verwies Jens Zimmermann allerdings noch auf seine Bürgersprechstunde und die Möglichkeit, auch abseits von besonderen Projekttagen, in unserer Schule Rede und Antwort zu stehen. Eine Möglichkeit, die natürlich auch die politischen Wettbewerber anbieten, und die noch öfter für schulische Zwecke genutzt werden könnte.
Bericht und Foto: Stefan Gräser
