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Chronik - 2008 - Wind in den Zweigen des Sassafras |
[ zur Chronik ] - [ zum aktuellen Stück ]
Theater 2008
der Kammerwestern
„Wind in den Zweigen des Sassafras“
von René de Obaldia
Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Theateraufführung an der Alfred-Delp-Schule in Dieburg.
Alle Schüler und Eltern, alle Ehemaligen und Freunde sowie alle Lehrer unserer Schule und der umliegenden Schulen sind in diesem Jahr zum dem Kammerwestern „Wind in den Zweigen des Sassafras“ von René de Obaldia, ganz herzlich eingeladen.
Die Premiere findet am 22. Februar 2008 um 19.30 Uhr im Mehrzweckraum der Alfred-Delp-Schule statt.
Weitere Aufführungstermine sind am Mittwoch, 27.02.; Freitag, 29.02. und Samstag, 01.03., jeweils um 19.30 Uhr. Der Kartenvorverkauf findet ab Mittwoch, 13.02. in der Alfred-Delp-Schule sowie in der Bücherinsel in Dieburg statt.
Eine telefonische Vorbestellung im Sekretariat der Alfred-Delp-Schule unter der Nummer 06071 92470 ist ebenfalls möglich.
Besetzung
Bühnenbild AG
![]() Die Theater-AG
![]() Die Bühnenbild-AG
![]() Das Leitungsteam
Wir bedanken uns bei Oxfam in Darmstadt für das wiederholte Ausleihen von Kostümen für unsere Theateraufführungen und bei Lee Keller für die Zurverfügungstellung der Gewehre.
Folgende Firmen haben unsere Theateraufführung durch eine Anzeige im Programmheft unterstützt:
Apotheke in Dieburg
Brunnenapotheke Dieburg Bücherinsel Dieburg Fahrschule Völker Dieburg
Gutenbergbuchhandlung Plappert Dieburg
impuls GmbH Dieburg
Initiative e.V., Förderverein der ADS
Mephisto und Kronekeller Dieburg
Optik Hackenberg Dieburg
Sparkasse Dieburg
Stadtbücherei Dieburg
Vereinigte Volksbank Maingau eG
Döner und Pizzeria Groß-Zimmern Fischladen Georg Wolf Groß-Zimmern Foto + Quelle Shop Groß-Zimmern
Kosmetik Simone Wolf Groß-Zimmern Spross & Faig Groß-Zimmern
Travel Star Reisebüro Groß-Zimmern
Globus Reisecenter Münster Getränkecenter Grünewald Münster Optik Vision Münster Wir bedanken uns und empfehlen diese Firmen weiter. Informationen zum Stück - Auszüge aus dem Programmheft:
René de Obaldia
Der französische Schriftsteller René de Obaldia wird am 22.Oktober 1918 in Hongkong als Sohn des Konsuls von Panama und einer französischen Mutter geboren. Er wächst in Paris auf, wo er auch sein Studium beginnt, bevor er 1940 zum Militärdienst eingezogen wird.
Im selben Jahr bereits gerät er in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1944 krankheitsbedingt entlassen wird.
Nach dem Krieg arbeitet er zunächst als Literaturkritiker und veröffentlicht 1949 seinen ersten Gedichtband "Midi". 1952 folgt eine Sammlung mit Erzählungen, "Les Richesses naturelles" ("Die Reichtümer der Nacht"). Er leitet kurzzeitig einen Verlag und wird Mitglied im Programm-
komitee des französischen Fernsehens. 1956 erscheint der erste Roman "Tamerlan des coeurs" ("Tamerlan der Herzen"). Für seinen zweiten Roman "Le Centenaire" ("Der Hundertjährige") erhält der Autor 1960 den Prix Combat.
René de Obaldia ist aber vor allem als Dramatiker bekannt. Bereits für sein erstes Theaterstück "Génousie" erhält er 1960 einen Kritikerpreis. Besonders erfolgreich wird der 1965 entstandene Kammerwestern "Du vent dans les branches de Sassafras" ("Wind in den Zweigen des Sassafras"). Er ist heute einer der am meisten gespielten französischen Theaterautoren, dessen Stücke in 28 Sprachen übersetzt sind. 1999 wird de Obaldia als Nachfolger Julien Greens in die Académie Française gewählt. Im Jahre 2006 erscheint sein bisher letztes Werk, der Gedichtband "Fantasmes de demoiselles, femmes faites ou défaites cherchant l'âme soeur". [Text basierend auf: http://fr.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_de_Obaldia und http://www.sr-online.de/sr2/2273/574025.html]
Achtung ... gleich knallt's
Der Western – Thema und Variationen "... Am Vormittag eines warmen Tages ritt er in die Stadt ein. Vor einem Saloon ... stieg er ab und ging hinein. Außer dem Barmann waren nur zwei Personen anwesend. Der eine Mann sah wie ein berufsmäßiger Spieler aus, der andere war offensichtlich ein Viehzüchter aus der Umgebung. Sie saßen einander am Pokertisch gegenüber und spielten eine Art vereinfachtes Poker für zwei Spieler ..."
Dies eine Szene, beliebig herausgegriffen aus dem großen Angebot der Western-Anthologien, austauschbar und dennoch typisch: das vertraute Personal, die gewohnte Szenerie, ein bekannter Konflikt – alles versammelt. Und eine Seite weiter der Versuch einer Lösung:
"Die Waffe ging los und hüllte die Männer in hellgrauen, säuerlich riechenden Pulverrauch." Eine flüchtige Lektüre. Und dennoch sind wir
schon mitten in jener seltsam fremden und doch so vertrauten Welt, die ein Teil von uns unter keinen Umständen missen möchte. [...]
Der Western ist vielfältig präsent, er hat sich in unserem Bewusstsein etabliert. [...] Die bewährte Western-Dramaturgie bietet die Möglichkeit der Identifikation, indem der Held zum Idol, zum "ganzen Mann" stilisiert wird. Sein Signum ist der Revolver, Symbol der Macht. [...]
Die Thematik des Western, darauf hat Franz Gruber, berühmter Autor zahlreicher Western-Bücher, hingewiesen, beschränkt sich auf wenige klassische Grund-Muster. Er nennt "Die Herren-der-Prärie-Story", "Die Banditen-Story", "Die Indianer- und Kavallerie-Story", "Die ich-rühre-nie-wieder-einen-Colt-an-Story", "Die Sheriff-Story", "Die Planwagen-Story", "Die mein-ist-die-Rache-Story" sowie "Die Postkutschen- bzw. Union-Pacific-Story". Diese Themen kennen, heißt schier alle Western kennen. Mit diesen ständig variierten Themen konnte sich der
Western als Favorit der Filmindustrie bis auf den heutigen Tag behaupten. [...]
Interessant ist das Phänomen, dass sich der Western höchst selten einmal als ironische Variante präsentiert (die wenigen bekannten Beispiele bestätigen auch hier als Ausnahme die Regel). Und gerade hier ist wohl der Grund für den Erfolg von René de Obaldias "Wind in den Zweigen des Sassafras" zu suchen. Am 17. Februar 1965 wurde das Stück im Brüsseler Théâtre de Poche uraufgeführt. Die erste französische Auf-
führung fand im November des gleichen Jahres im Pariser Theätre Gramont statt. Der deutschen Erstaufführung, Stuttgart 1966, folgten Inszenierungen an mehr als dreißig Bühnen. [...]
Obaldia bereichert die Western-Dramaturgie um eine neue Spezies, den Kammerwestern. Sein Stück spielt in der Hütte der ärmlichen Siedler Rockefeller (sic!). [...] Dabei brauchen wir auf die Archetypen durchaus nicht zu verzichten. Wir begegnen dem schönen Sheriff, dem sein Gerechtigkeitssinn zum Verhängnis wurde, dem Siedler-Ehepaar, dessen Kindern, die [...] sich nach der eigenen Ranch mit Tausenden Stück Vieh oder nach Pancho-City mit Vanilleeis und einem Tanz mit dem Pfarrer sehnen. Zu ihnen gesellen sich Titi Treffsicher, eine Schwester jener "leading madams", für die man sich einst duellierte, der gescheiterte, saufend standhafte Doktor und last not least, der Häuptling, dem Obaldia augenzwinkernd zu einer theatralischen Doppel-Existenz verhilft: "Hühnerauge, Häuptling der Apachen, Verräter an den Seinen, auf der Seite der Bleichgesichter, nett" und "Luchsauge, Häuptling der Comanchen, sehr, sehr böse."
Damit sind wir wieder komplett. Das Spiel kann beginnen. An Ihnen, geehrte Gäste, liegt es nun, den Wind in den Zweigen des Sassafras zu hören.
"Der Vorhang öffnet sich vor dem Haus der Rockefeller... Achtung! Nehmen Sie Ihren Nachbarn an der Hand: Gleich knallt's!" Klaus-Dieter Pittrich (Originalbeitrag für das Programmheft zu René de Obaldias "Wind in den Zweigen des Sassafras", Landestheater Darmstadt, Spielzeit 1969/70) |